Die Sauna ist mittlerweile auf der ganzen Welt bekannt und präsentiert sich je nach Land und Kultur in verschiedenen Typen. Als klassische Sauna gilt die finnische Variante, aber auch in Deutschland ist die Schwitzkur äußerst beliebt. Die Sauna umfasst dabei eine weitreichende Geschichte, die wir euch im folgenden Artikel näherbringen möchten.

Die Sauna in der Steinzeit

Bereits in der Steinzeit lassen sich erste primitive Versuche der heutigen Sauna erkennen. Zum damaligen Zeitpunkt wurden kleine Höhlen oder Erdlöcher von den Steinzeitmenschen mit heißen Steinen ausgelegt. Anschließend schütteten die Menschen Wasser über diese Steine, wodurch Wasserdampf entstand. Historiker vermuten, dass die damaligen Erdenbewohner sich von den Schwitzbädern eine Reinigung erhofften. Am weitesten zurück gehen die Funde in Asien, bis zu zehntausend Jahre alte Löcher konnten dort entdeckt werden. Es zeigt sich, dass die Sauna wohl zu den ältesten kulturellen Reinigungs- und Entspannungstechniken der Urzeitmenschen zählte.

Religiöse Verknüpfung

Auch in der Religion spielte die Sauna in ihrer Geschichte eine Rolle. Anfangs dienten die Höhlen vornehmlich der Reinigung, durch das Entstehen der Zivilisation wurden die Saunen zu einem spirituellen Ort. Hier sollte nun die Seele eines Menschen von bösen Geistern gereinigt werden und den Erdlöchern somit eine religiöse Wirkung innewohnen. Funde deuten darauf hin, dass zum damaligen Zeitpunkt jede Familie ein eigenes Erdloch besaß und zu diesem Zweck nutzte.

Kulturelle Einflüsse

Archäologische Funde zur Sauna finden sich sowohl in Asien als auch in Mexiko und bei den Eskimos. Viele altertümliche Kulturen entwickelten also ihre eigene Art der primitiven Sauna und schätzten das ursprüngliche Dampfbad. Doch wie gelangte die Kultur der Sauna in das mittlerweile vorherrschende Sauna-Gebiet Finnland? Da die Menschen früher zum größten Teil herumreisende Nomaden waren, siedelten sie im Laufe der Zeit immer weiter in der Welt umher. Die heutigen Bewohner Finnlands stammen somit in ihrem Ursprung aus Asien, welche die Kulturgüter und Rituale, somit auch das Dampfbad, mitbrachten. Insbesondere im skandinavischen Raum sorgten die kalten Temperaturen dafür, dass die Sauna eine große Popularität genießt. Im Laufe der Zeit wurde dieses Ritual zur Reinigung weiterentwickelt. In Finnland machten es die kalten Temperaturen beinahe unmöglich, die damals charakteristischen Erdlöcher in den frostigen Boden zu graben. Aus diesem Grund schufen die Finnen die heutzutage beliebten Holzblockhütten, die mittlerweile eine sehr populäre Grundlage für die meisten Saunen bilden. Auch heute noch werden die Hütten in der Regel besonders dicht an Gewässern oder Schnee platziert, damit sich die Saunabesucher nach dem heißen Saunagang im kühlen Nass abkühlen und ihren Kreislauf ordentlich in Schwung bringen können.

Die Sauna in Deutschland

Die besondere Badeform der Sauna kam schon Anfang der 1900er Jahre nach Deutschland, nach der Gründung der BRD stieg die Anzahl öffentlicher Badehäuser ungemein. Sogar die finnische Bezeichnung „Sauna“ wurde übernommen, im Jahre 1960 existierten schon über 1.000 Saunabäder. Diese Anzahl wuchs über die Jahre stetig an, heutzutage zählt der deutsche Sauna-Bund über 30 Millionen regelmäßige Saunagänger. Den Großteil der Saunagäste machen dabei die Männer aus, rund 17 Millionen männliche Besucher stehen den 13 Millionen Frauen gegenüber. Die Tendenz der Sauna bewegt sich immer mehr in Richtung Wellness, in den meisten Hotels gehört eine Sauna zu der Standard-Ausstattung. Auch in Zukunft kann also erwartet werden, dass die Sauna nicht an Beliebtheit verlieren wird.